Stuttgart – Für die Künstler, die derzeit am Nordbahnhof in ausrangierten Eisenbahnwaggons siedeln und deren Existenz durch die Bauarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 bedroht ist, zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer am Horizont ab. Die Stadtverwaltung will prüfen, ob auf dem Areal der ehemaligen Zuckerfabrik am Hallschlag ein Ersatzgelände zur Verfügung gestellt werden kann. Laut städtischem Liegenschaftsamt sind allerdings noch zahlreiche baurechtliche und finanzielle Fragen zu klären. Der bisherige Standort der Künstlerkolonie bei den Wagenhallen muss bis Ende Februar geräumt werden, weil die Bahn mit Rodungsarbeiten beginnen will.
Auch der Konzern hat Entgegenkommen signalisiert und will die Waggons möglicherweise etwas länger dulden. Eine grundsätzlichen Verlängerung des Mietverhältnisses hatte das Eisenbahnbundesamt allerdings ausgeschlossen. Während der Bezirksbeirat Bad Cannstatt die Ansiedelung am Hallschlag der Künstler mehrheitlich abgelehnt hat, plädierte der Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats für eine gründliche Prüfung. Klar ist allerdings, dass sich die Künstler auf eine Mieterhöhung einstellen müssten. Bislang entrichten sie an die Stadt monatlich 306 Euro für die Fläche am Nordbahnhof. Auch die baurechtliche Prüfung wird laut Bürgermeister Michael Föll „nicht einfach“.